Dauereinsatz für die Rettungskräfte im südlichen Breisgau und Markgräflerland
Ein schweres Unwetter hat der südbadischen Gemeinde Heitersheim am Freitagabend innerhalb einer guten Stunde so viel Regen gebracht, wie sonst nicht einmal in mehreren Wochen. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Und so zog sich ein regelrechter Sturzbach aus Wasser und Schlamm einmal quer durch die Wohngebiete. Über den Notruf waren in kürzester Zeit über 100 Notrufe eingegangen.
Überschwemmte Keller, zerstörte Wohnungen, Erdrutsche und kaputte Straßen
Durch die Wucht hat das Hochwasser nicht nur Keller geflutet, sondern dabei auch teils massive Außentüren eingedrückt. In einigen Gebäuden stand der Pegel meterhoch bis fast unter die Decke des Untergeschosses. In einigen Häusern mussten die Einsatzkräfte sicherheitshalber den Strom abschalten, weil auch Leitungen und Sicherungskästen unter Wasser gesetzt wurden. Verletzt wurde durch die Überflutungen wie durch ein Wunder aber niemand.
Das mag auch am schnellen Eingreifen der Retter liegen. Viele Bürger waren am Abend noch bei einer Veranstaltung in der Malteserhalle gesessen, als die Unwetterwarnung einging. Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Ullwer war direkt nach dem ersten Funkspruch in den Saal gestürmt und konnte so noch viele Heitersheimer warnen, ihr Hab und Gut und auch sich selbst rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Großeinsatz für die Rettungskräfte aus der ganzen Region
Ullwer und seine rund vierzig Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr in Heitersheim waren die ganze Nacht über im Einsatz - die meisten von ihnen hatten (wenn überhaupt), nur zwei bis drei Stunden Schlaf. Unterstützung haben sie dabei von den Einsatzkräften aus der kompletten Umgebung erhalten. Weil der Starkregen auch Straßen unterspült und zwei Erdrutschte ausgelöst hatte, war auch das Technische Hilfswerk angerückt.
Während sich die Lage in Heitersheim nach und nach beruhigt, macht der Blick auf die Wetteraussichten den Einsatzkräften große Sorgen. Weil das Erdreich an vielen Stellen bereits komplett mit Wasser vollgesogen ist, würden neue Niederschläge die Gefahr von weiteren Hangrutschen und Überflutungen drastisch erhöhen. Der Deutsche Wetterdienst warnt unterdessen bereits vor neuen Unwettern im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Unwetter-Gefahr noch nicht gebannt
Vorsichtshalber lässt die Feuerwehr in Heitersheim viele der bereits aufgestellten Sandsack-Barrikaden an Ort und Stelle. Währenddessen sind nun für dutzende betroffene Anwohner die Versicherungen gefragt. Der genaue Schaden durch vollgelaufene Keller, Schlamm und Wasserschäden an den Gebäuden steht noch nicht fest. Die Schadenshöhe dürfte ersten Schätzungen zufolge aber sehr hoch werden. Im Vergleich zu den tödlichen Unwettern im Nordosten Baden-Württembergs und Bayern aus der letzten Woche mag Heitersheim noch mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Trotzdem gibt es nun auch hier einzelne Schicksale von Menschen, die nun vor dem Ruin stehen.