Im Extremfall könnte das ganze Ökosystem eines Sees kippen und viele Tiere verenden
Die Stadt Freiburg ruft alle Bürger und Menschen in der Umgebung dazu auf, keine Wasservögel mehr zu füttern. Die Stadtverwaltung spricht von falsch verstandener Tierliebe und warnt vor Schäden für die betroffenen Tiere und die Natur als Solches.
Verdauung der Vögel kommt nur schwer mit menschlichen Lebensmitteln klar
Augenzeugen hatten sich bei den Behörden darüber beschwert, dass immer wieder Besucher am Flückigersee und Dietenbachsee Brot für die Enten, Schwäne und Gänse ausgestreut hatten. Allerdings sind die Mägen der Tiere normalerweise nicht auf energiereiche Nahrung wie diese ausgelegt. Wasservögel können davon schnell fettleibig und krank werden.
In der Natur gibt es nur ein begrenztes Futterangebot und Wildtiere passen sich diesem Angebot in einem bestimmten Lebensraum immer an. Wenn der Mensch zusätzlich füttert, kommen weitere Tiere von außerhalb hinzu. Fällt das Futter dann irgendwann wieder weg, reichen die natürlichen Nahrungsquellen schnell nicht mehr aus. Das führt zu Stress bei den Tieren und zu einer leichteren Übertragung von Krankheiten - auch durch verdorbenes Futter.
Füttern von Wildtieren in ganz Baden-Württemberg verboten
Verteilte Brotkrumen sorgen außerdem für mehr Vogelkot im Wasser und ein schnelleres Algenwachstum. Im schlimmsten Fall kann dadurch ein Sauerstoffmangel in den Seen entstehen, der dem gesamten Ökosystem schadet.
Das Land Baden-Württemberg und die Freiburger Polizeiverordnung verbieten deshalb das Füttern von Wildtieren, zu denen auch die Wasservögel gehören. Wer es trotzdem macht und dabei erwischt wird, muss mit Geldbußen von bis zu 5.000 Euro rechnen. Das Füttern von Singvögeln im Winter ist von der Regelung nicht betroffen.
(fw)