Einstimmiger Beschluss von DFL und Klubs: Fußball-Bundesliga pausiert bis mindestens 30. April

Mitgliederversammlung bestätigt Vorschlag der DFL-Spitze - Geisterspiele ab 1. Mai möglich

Mehrere Stunden berieten die Vertreter der 36 Profiklubs und die Deutsche Fußball Liga (DFL) im Rahmen der Mitgliederversammlung am Dienstagvormittag (31. März 2020). Das Ergebnis: Der Spielbetrieb in der ersten und zweiten Bundesliga soll bis mindestens Ende April ruhen. Danach soll es Geisterspiele geben, um die Fußballsaison zu Ende zu spielen. Für alle Klubs werden Konzepte erarbeitet, Bundesligaspiele mit geringstmöglichem Personalaufwand zu stemmen.

Vier Beschlüsse der DFL-Mitglieder

Bereits zuvor hatte das Präsidium der DFL den Vereinen vorgeschlagen, die Zwangspause in den beiden Ligen auszudehnen. "Wir werden nach dieser Krise aufstehen und weitermachen", kündigte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert nach der Mitgliederversammlung an und fasste die vier wesentlichen Beschlüsse zusammen, die der Ligaverband und seine Mitglieder einstimmig beschlossen haben.

  • Bis zum 30. April ruht der Spielbetrieb im deutschen Profifußball der Männer - mindestens. Das Mannschaftstraining ist bis 5. April gestrichen.
  • Jeder Klub der ersten und zweiten Liga soll ein Konzept erarbeiten, um Bundesliaspiele mit möglichst wenig Personalaufwand zu stemmen.
  • Das Lizensierungsverfahren wird an die besondere Situation angepasst. Zunächst gibt es keine sportlichen Punktabzüge, wenn ein Verein Insolvenz anmeldet.
  • Eine Task Force wird eingerichtet, die prüft, ob und in welcher Form der Spiel- und Trainingsbetrieb unter medizinisch vertretbaren Bedingungen fortgeführt werden kann.

Seifert stellt klar, dass sich alle Beschlüsse auf den Profi- und nicht auf den Amateurbereich beziehen - und von den politischen Rahmenbedingungen abhängen. In der kommenden Saison sei noch nicht davon auszugehen, dass alles normal verlaufe. Flexibilität bei den Spielansetzungen und von den Klubs werde notwendig sein. Weiterhin sei es für manchen Verein mit seinen zahlreichen Arbeitsplätze überlebenswichtig, die Saison - zumindest in Form von Geisterspielen - zu beenden.

Ein kleines Bisschen Normalität."

Und auch abseits wirtschaftlicher Belange sei eine Fortsetzung der Saison bedeutend, glaubt Seifert: "Deutschland befindet sich derzeit nicht nur wirtschaftlich und sozial im Ausnahmenzustand", so Seifert. "Der Profifußball bedeutet viele Menschen in diesem Land sehr viel. Deshalb sind wir uns sicher, dass sich viele menschen über Rückkehr der Bundesliga freuen würden - für ein kleines bisschen Normalität." Die nächste Mitgliederversammlung ist für 17. April angesetzt.

(br)