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Einmalig nördlich der Alpen: Olivenbauer erntet am Kaiserstuhl

Die kleinen Früchte ergeben voraussichtlich etwa 50 Liter Öl

Der Freiburger Arzt und Landwirt Gary Weiand hat mit der ersten Olivenernte am Kaiserstuhl begonnen. Der Ertrag werde vor allem wegen der Wetterbedingungen in den vergangenen Monaten geringer ausfallen als zunächst erhofft, machte Weiand deutlich. "Es war insgesamt ein schwieriges Jahr für den Olivenbaum", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Ihringen. Die Oliven seien vergleichsweise klein. Es werde nun erstmals Öl gepresst, es könnten letztlich 50 Liter dabei herauskommen.

Weiand hatte zu Beginn des Jahrzehnts in dem klassischen Weinbaugebiet nordwestlich von Freiburg 78 Olivenbäume gepflanzt. Die Gewächse stammen aus Andalusien in Südspanien. Seine Anlage ist in dieser Form nördlich der Alpen einmalig, wie Weiand berichtet.

Klimawandel ermöglicht Anbau

Der Klimawandel macht es möglich, Oliven auch nördlich der Alpen anzubauen. Experimente gibt es unter anderem in der Kölner Region und in Österreich. Seit September habe es zu wenig Sonne für die Oliven gegeben, resümierte Weiand. Oliven bräuchten rund 2500 Stunde Sonne im Jahr, in Ihringen seien es üblicherweise rund 2.600 Stunden.

Sorten halten Frost aus

Weiand wählte für sein Areal die Sorten Arbequina und Picual aus, die Frost bis minus zwölf Grad aushalten. "Die Ernte wird von Hand gemacht, nicht mit Maschinen" - so lautet sein Credo. Ob das "flüssige Gold" aus eigener Produktion auch verkauft werde, habe er noch nicht entschieden, sagte er nun. Die Familie und der Freundeskreis werden demnach sicher etwas bekommen.

(dpa/br)