Wölfe kommen nach schwachen 45 Minuten fulminant zurück, schaffen es aber nicht, den Dreier zu holen
Nur einen Punkt am zurückliegenden Wochenende in der DEL 2 konnte der EHC Freiburg verbuchen. Nachdem die Breisgauer am Freitag mit 0:4 gegen den ESV Kaufbeuren untergingen, deutete auch im sonntäglichen Auswärtsspiel bei den Eispiraten Crimmitschau lange Zeit alles auf eine Niederlage hin. Nach einer mäßigen Leistung retteten sich die Wölfe noch in die Overtime, kassierten in Unterzahl aber den entscheidenden Treffer zum 2:3.
Trainer Russell formiert die Sturmreihen neu
Ohne den angeschlagenen Sebastian Christmann, dafür mit dem genesenen Christian Neuert und Rekordspieler Tobias Kunz waren die Wölfe nach Sachsen gereist. Trainer Peter Russell hatte die Reihen umgestellt und die beiden Top-Stürmer Cam Spiro und Luke Pither in zwei unterschiedliche Blöcke beordert. Die Maßnahme verfehlte jedoch über weite Strecken ihre erhoffte Wirkung, was auch an zahlreichen individuellen Fehlern der Freiburger Cracks lag.
Lediglich in den Anfangsminuten traten die Freiburger entsprechend ihrer Favoritenrolle auf. Die beste Chance verbuchte Neuzugang Jake Ustdorf, der einen hohen Pass von Marc Wittfoth stark verarbeitete, jedoch an Michael Bitzer im Eispiraten-Tor scheiterte (6. Minute). Das Spiel flachte in der Folge merklich ab und war bisweilen kein Augenschmaus für die 1771 Zuschauer im Sahnpark zu Crimmitschau. Die Gastgeber übernahmen mit zunehmender Dauer die Kontrolle. Beim Pfostentreffer von Austin Fyten hatte EHC-Goalie Ben Meisner Glück (13.).
Freiburg stellt sich ungeschickt an und gerät verdient in Rückstand
Besser wurde es auch im zweiten Abschnitt nicht aus Sicht der Freiburger. Zwar hatten die Wölfe mehr Scheibenbesitz, beraubten sich duch technische und taktische fehler aber selbst ihrer Dominanz. Die Crimmitschauer Führung stand in ihrer Entstehung sinnbildlich für die Freiburger Unzulänglichkeiten: Nachdem die Hausherren zwei Strafen genommen hatten und der EHC kurzzeitig in doppelter Überzahl spielte, kehrte Patrick Pohl von der Strafbank zurück - völlig unbedrängt landete ein Befreiungspass auf dessen Kelle. Den Alleingang schloss Pohl erfolgreich zum 1:0 in Unterzahl ab (35.). Kurz vor Drittelende dann ein schneller Angriff der Eispiraten: Alexander Wideman fand Philipp Halbauer, der Meisner keine Chance ließ und zu diesem Zeitpunkt verdient auf 2:0 stellte.
Ein unerwartetes Comeback
Auch im Schlussdrittel machten die Sachsen zunächst jede Menge Druck, allerdings ohne den dritten Treffer nachzulegen. Plötzlich begannen die Wölfe, Eishockey zu spielen und sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Nach Strafen gegen beide Mannschaften entwischte Topscorer Spiro beim Vier-gegen-vier und verkürzte mit der Rückhand auf 1:2 (49.). Der EHC war nun präsent und diktierte die reguläre Schlussphase. Chris Billich bediente von hinter dem Tor Luke Pither, der intelligent querlegte und Scott Allen den Abschluss überließ - das 2:2. Der EHC hatte tatsächlich ausgeglichen.
Powerplay für Crimmitschau bringt die Entscheidung
Die Verlängerung musste die Entscheidung bringen. Und wieder war es eine Überzahlsituation, die den Torerfolg brachte. Nach einer kleinen Strafe gegen die Gäste wegen eines überzähligen Feldspielers auf dem Eis zog Adrian Grygiel im Powerplay vom Kreis ab und sicherte den Sachsen den Extrapunkt.
Für den EHC Freiburg endet ein suboptimales Wochenende mit einem Punkt aus zwei Patien. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Wölfe schon am Dienstag. Dann gastiert der Tabellenführer Kassel Huskies in der Echte Helden Arena.
(br)