Justiz, Gericht, © Volker Hartmann - dpa (Symbolbild)

EHC Freiburg und Ex-Sportchef einigen sich auf Abfindung

Zweiter Termin vor dem Freiburger Arbeitsgericht: Daniel Heinrizi Verein einigen sich ohne Urteil

Der Eishockey-Zweitligist EHC Freiburg und dessen ehemaliger Sportlicher Leiter, Daniel Heinrizi, haben sich nach knapp einjährigem Rechtsstreit auf eine außergerichtliche Abfindung geeinigt. Beim zweiten Termin vor dem Freiburger Arbeitsgericht stand eine Summe von 90.000 Euro im Raum, die Heinrizi von seinem ehemaligen Arbeitgeber verlangte. Über die Höhe der nun vereinbarten Abfindung wurde Stillschweigen vereinbart. Heinrizi hatte dem Verein vorgeworfen, einen Aufhebungsvertrag nur unter Drohungen des Vereinspräsidenten unterzeichnet zu haben.

Heinrizi arbeitete noch bis Oktober für den EHC

Als der ehemalige Sportchef den Aufhebungsvertrag Mitte März 2020 unterzeichnet hatte, sei dies nur unter Gewaltandrohungen des EHC-Präsidenten Michael Müller geschehen, behauptet Heinrizi. Hintergrund des vorzeitigen Vertragsendes war ein privates Zerwürfnis zwischen Heinrizi und Müller. Gleichzeitig habe Heinrizi hinter den Kulissen weiter für den Verein gearbeitet, sei dafür aber - entgegen einer Absprache mit dem Verein - nicht entlohnt worden. Unter anderem habe er den Kader für die laufende Saison zusammengestellt, sämtliche Spieler lizensiert und auch die DEL-2-Lizenz für den Verein organisiert, wofür unter anderem eine umfangreiche Finanzanalyse notwendig ist. Daraus errechneten er und sein Rechtsbeistand die geforderte Abfindung von 90.000 Euro.

Richter Matthias Mohn zweifelte die Rechtmäßigkeit des Aufhebungsvertrages grundsätzlich an. Auch eine anschließende Kündigung, die im Oktober 2020 erfolgt war, sei weder wirklich notwendig noch rechtens gewesen. Ob Heinrizis Dreijahresvertrag überhaupt ohne Weiteres kündbar gewesen sei, dürfe angezweifelt werden. Dennoch kamen beide Parteien letztendendes überein, sich außergerichtlich auf eine Abfindung einigen zu wollen. Das hatte Heinrizi schon nach dem ersten Verfahrenstag als mögliche Lösung ins Auge gefasst - wenn der EHC Freiburg denn mitspielte. Das tat der Klub nun. Über die Höhe der Zahlung wurde Stillschweigen vereinbart.

(br)