Mit zuletzt rund 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist der Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau.
Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, jede vierte davon an HER2-positivem Brustkrebs. Dieser gilt als besonder agressiv, da er den Stoffwechsel der Krebszellen anregt und sie so schnell wachsen lässt.
Bei der Behandlung von eben diesem HER2+ Brustkrebs könnte britischen Forscher nun der Durchbruch gelungen sein.
Medikamentenkombi lässt Krebs verschwinden
Auf der zehnten internationalen Brustkrebs Konferenz in Amsterdam in der vergangenen Woche berichteten die Wissenschaftler von ihrer Studie, an welcher 257 Frauen mit neu diagnostiziertem, operablem und HER2-positivem Brustkrebs teilnahmen.
Es stellte sich heraus, dass eine Kombination der Medikamente Lapatinib und Trastuzumab die Teilung der Krebszellen verhindert und so das Wachstum des Tumors blockiert. Nach elf Tagen Behandlung war der Tumor bei 11 Prozent der Probandinnen komplett verschwunden, bei 17 Prozent ließen sich nur noch minimale Spuren nachweisen.
Individuelle Brustkrebstherapie
Laut Experten eröffnet dies die Möglichkeit einer individuellen Brustkrebstherapie, die an jede HER2-Patientinn angepasst werden könne und auch den Einsatz von Chemotherapien unnötig mache. Die Kosten für die Behandlung mit den Medikamenten halten sich mit umgerechnet etwa 2.000 Euro in Grenzen.
Bevor die Therapie jedoch als Standartbehandlung eingesetzt werden kann, müssen weitere Untersuchungen angestellt werden. Weitere Studien sollen die gewonnenen Ergebnisse bestätigen und klären, ob die Therapieerfolge tatsächlich zu einer längeren Überlebenszeit der Patientinnen führen.