Inzwischen ist klar, wo das Tier herkommt und ob es hier bereits sesshaft geworden war
Bei einem Verkehrsunfall auf der A5 auf der Höhe von Hartheim ist bereits Mitte September ein Tier ums Leben gekommen, dass sich nachträglich als Wolf herausgestellt hat. Dazu hat das Baden-Württembergische Umweltministerium am Mittwoch (05.10.2022) neue Infos geliefert.
Demnach haben entnommene Genproben nun zweifelsfrei nachweisen können, dass es sich bei dem Wolf um einen jungen Rüden gehandelt hat, der ursprünglich aus dem italienischen Alpenraum stammte und wahrscheinlich nur auf Durchreise in Baden war. Zumindest war das Tier davor noch nie in Deutschland erfasst worden. Die Forscher haben ihm nun nachträglich die wissenschaftliche Bezeichnung GW2930m gegeben.
Das spielt deshalb noch eine Rolle, weil in den vergangenen Jahren immer wieder einzelne Wölfe aus den Alpen in Richtung Schwarzwald gezogen sind und sich so die weitere Entwicklung besser nachvollziehen lässt. Bisher scheinen sich drei davon dauerhaft in der Region niedergelassen zu haben und sorgen teilweise mit Angriffen auf Herdentiere wie Schafe oder Kälber für Schlagzeilen und teils auch Unmut.
Umweltministerium verweist erneut auf Präventionsprojekte
Das Land Baden-Württemberg hat bereits vor Jahren ein Fördergebiet Wolfsprävention im Schwarzwald eingerichtet. Dort sollen Viehhalter besondere Hilfen beim Schutz ihrer Weidetiere vor Wölfen erhalten und können im Falle eines Risses auch teilweise Entschädigungen geltend machen.
Wölfe sind entgegen ihres Rufs in aller Regel sehr scheue Tiere, die die direkte Konfrontation mit dem Menschen meiden. Wer trotzdem im Schwarzwald irgendwo auf einen Wolf oder Spuren von ihm trifft, sollte sich umgehend mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg in Verbindung setzen. Konkrete Infos zum Herdenschutz oder zum Verhalten beim Aufeinandertreffen von Mensch und Wolf gibt es beim Landesumweltministerium.
(fw)