Eine medizinische Maske müssen Kunden dann nur noch tragen, wenn die Läden per Hausrecht darauf bestehen
Ab der kommenden Woche soll in Baden auch das Einkaufen wieder ohne Maske vor dem Gesicht möglich sein. Nach dem aktuellen Infektionsschutzgesetz laufen zum Wochenende die allermeisten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus aus.
Bis auf wenige Ausnahmen wie eine Maskenpflicht in Pflegeheimen und Krankenhäusern oder in Bussen und Bahnen fallen in Baden-Württemberg zum Sonntag (03.04.2022) die allermeisten Regeln weg, die uns alle in den letzten Monaten durch die Pandemie begleitet hatten.
Das passiert deshalb, weil die Landesregierung im Südwesten angekündigt hatte, dass sie auf die so genannte Hotspot-Regelung verzichten will, weil sie aus ihrer Sicht vor Gericht keinen Bestand hätte.
Grundsätzlich dürfte jeder Laden im Südwesten am Ende selbst entscheiden
Damit dürfen Kunden ab Montag auch wieder grundsätzlich den nächsten Supermarkt oder Discounter betreten, ohne dabei einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Gesundheitsbehörden und auch viele Handelsketten rufen zwar alle Verbraucher weiterhin dazu auf, freiwillig auch weiterhin an die Maske zu denken.
Eine Pflicht wäre es beim Einkauf aber nur dann, wenn der jeweilige Supermarkt das über sein Hausrecht explizit einfordert. Diese rechtliche Möglichkeit besteht zwar, doch die allermeisten Ketten haben bereits angekündigt, dass sie darauf verzichten werden und stattdessen an die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen appellieren.
Diese Ketten wollen in Zukunft nicht mehr auf eine Maskenpflicht beim Einkaufen setzen:
Zu den Händlern, die bereits verbindlich von einer Fortsetzung der Maskenpflicht Abstand genommen haben, gehören die Supermarkt-Riesen Edeka, Kaufland, Aldi-Süd, Lidl und Globus.
Eine ähnliche Haltung haben auch die Parfümerei Douglas, der Schuhhändler Deichmann, die Modehäuser von C&A, Primark, Ernsting's Family und der Kaufhauskette Woolworth, sowie die Thalia-Buchhandlungen und der Möbelkonzern Ikea.
Das gleiche gilt für die Elektrofachmärkte von MediaMarkt und Saturn. Rewe möchte nur in den Bundesländern an einer Maskenpflicht-Regelung festhalten, wo auch offizielle Corona-Hotspots ausgerufen werden.
Viele Händler sprechen sich für freiwilliges Tragen von medizinischen Masken im Laden aus
Diese Auflistung ist natürlich nicht vollständig, sondern soll erst einmal einen Überblick über die grobe Lage in den verschiedenen Sparten der Einzelhandelsbranche liefern. So stehen beispielsweise noch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels die genauen Reaktionen der Drogeriemarktketten dm und Rossmann aus.
Eine Sprecherin von Edeka sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass man nicht erwarten könne, dass die Handelskette mithilfe des Hausrechts weiterhin eine Maskenpflicht durchsetzen würde. Sie bemängelt ohne eine entsprechende Rechtsgrundlage fehlende Möglichkeiten zur Kontrolle.
Um andere Kunden und Mitarbeiter zuverlässig vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, empfiehlt aber auch Edeka deshalb weiterhin das freiwillige Tragen einer medizinischen Maske in den Geschäften.
(fw) / dpa