Freiburger fühlen sich nicht mehr sicher
Am Freitagvormittag hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Polizei eine neue Kampagne vorgestellt. Das Motto: Freiburg zeigt Zivilcourage. Mit der Aktion soll erreicht werden, dass sich die Bürger in Notsituationen füreinander einsetzen, statt tatenlos zuzuschauen. Nach einigen Übergriffen in der Vergangenheit fühlten sich die Freiburger nicht mehr sicher. Bürgermeister Ulrich von Kirchbach im baden.fm-Interview:
Die Kampagne ist eine Reaktion der Organisation Runder Tisch auf verschiedene Vorfälle im Nachtleben. Eine Arbeitsgruppe hat sich mit dem Thema Zivilcourage auseinander gesetzt- daraus ist das Projekt entstanden. Neben einer engen Partnerschaft zwischen Stadt und Polizei soll die Hilfsbereitschaft der Bürger untereinander gestärkt werden. Plakate, Bierdeckel, Cartoons und die Homepage von Sicheres Freiburg sollen die Leute ermutigen die Augen offen zu halten und sich gegebenenfalls helfen.
Polizei ermutigt Bürger zum Helfen
Ziel der Kampagne ist es, möglichst viele Straftaten durch die Hilfe der Bürger aufzuklären und vor Allem vorzubeugen. Deshalb animiert die Polizei dazu aufmerksam zu sein und beim Beobachten einer möglichen Straftat den Notruf zu wählen. Die Ermittler bekräftigen, dass sie für jeden Hinweis dankbar sind. Wer bei Übergriffen und Straftaten wegschaut und nichts unternimmt, macht sich indirekt zum Mittäter. Polizeivizepräsident Alfred Oschwald hat sich dazu geäußert:
Laut Oschwald möchten sowohl die Polizei, als auch die Stadtverwaltung in einer engen Zusammenarbeit dafür sorgen, dass sich die Bürger wieder sicher fühlen und wieder Vertrauen in den Staat bekommen. Das Ziel der Kampagne sei, dass die Bürger an dieser Sicherheitspartnerschaft aktiv teilnehmen und der Polizei durch Hinweise helfen.
Richtiges Verhalten in Notfallsituationen
Wichtig ist aber, dass sich ein Zeuge durch seine Initiative nicht selbst in Gefahr bringt. Die Bürger sind dazu eingeladen sich im Rathaus zu informieren und das bereitgestellte Material zu nutzen. Eine sogenannte Zeugenkarte liegt in allen Polizeirevieren aus. Türsteher und Barleute verschiedener Clubs haben Workshops über richtiges Verhalten gegenüber unangenehmen Gästen besucht. Gegenüber baden.fm hat sich dazu der erste Kriminalhauptkommissar Thomas Hübner geäußert:
Einerseits kann eine Zeugenaussage helfen, aber auch eine deutliche Körpersprache, die Hilfsbereitschaft zeigt, kann viel bewirken. Genauso kann man sich mit anderen Außenstehenden zusammentun, solange man nicht riskiert, sich in Gefahr zu bringen. Nach einigen Vorfällen im Freiburger Nachtleben fühlen sich viele vor Allem dann nicht mehr sicher, wenn sie zu später Stunde das Haus verlassen.
(gm)