Der Ball liegt nun bei der Politik, die über das Wann und Wie entscheiden muss
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und Vertreter der 36 Profiklubs in der ersten und zweiten Bundesliga haben am heutigen Donnerstag (23. April 2020) über ein Konzept für den Spielbetrieb im Profifußball während der Corona-Krise beraten und dieses Verabschiedet. Auf einen konkreten Zeitpunkt, um die Bundesliga wieder starten zu lassen, schlug man nicht vor. Stattdessen halte man sich bereit, auch kurzfristig auf die Beschlüsse der Politik zu warten.
Auch die Vorstandschaft des SC Freiburg war am knapp 50-seitigen Konzeptpapier der DFL beteiligt, auf dessen Grundlage in der Fußball-Bundesliga möglicherweise weitergespielt werden könnte. Dabei seien mehrere Szenarien, je nach möglichem Neustart-Termin, erarbeitet worden, erklärte DFL-Chef Christian Seifert in einer anschließenden Pressekonferenz. Das Konzept beinhaltet Hygienevorschriften, regelmäßige Tests und eine begrenzte Anzahl Personen in den Stadien.
Wenn wir am 9. Mai spielen dürfen, dann spielen wir."
Gleichzeitig verzichtet die Organisation auf konkrete Terminvorschläge. Zuletzt war immer wieder der 9. Mai als möglicher Termin genannt worden. "Für uns ist einzig und allein bindend, was die politischen Gremien entscheiden", so Seifert weiter. "Wenn sie sagen, dass wir am 9. Mai wieder spielen dürfen, dann spielen wir am 9. Mai. Wir werden aber auch zu einem späteren Zeitpunkt bereit sein." Am 30. April tagen die Sportminister der Länder, tatsächliche Entscheidungen fallen wohl erst während der nächsten Konferenz der Ministerpräsidenten.
Politik grundsätzlich gewillt, die Bundesliga fortzusetzen
Grundsätzlich steht die Politik einer Fortsetzung der Bundesliga wohlwollend gegenüber, heißt es vielerorts. Auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem baden-württembergischen Amtskollegen Winfried Kretschmann (Grüne) betont, dass der Bundesliga-Spielbetrieb unter entsprechenden Voraussetzungen machbar und für viele Menschen auch durchaus wichtig sei, in einer Zeit, in der sich viele nach etwas Normalität sehnen.
Um das Infektionsrisiko auch im Spielbetrieb zu minimieren, hat die DFL eine sogenannte "Task-Force Sportmedizin" ins Leben gerufen. Diese erarbeitete die Rahmenbedingungen: Die Personenzahl im Stadion während eines Bundesligaspieltages wird auf ein Mindestmaß beschränkt. Dafür werden die Spielstätte in drei Zonen aufgeteilt, innerhalb derer sich nur bestimmte Personen aufhalten dürfen. Für Spieler und Betreuer gelten strenge Hygienevorschriften - auch für zu Hause. Alle Beteiligten werden regelmäßig getestet. Knapp 20.000 Tests seien dafür notwendig - eine Zahl, die die derzeitigen medizinischen Kapazitäten nicht überschreite.
Liquidität aller Klubs bis Ende Juni gesichert, Einigkeit mit Medienpartnern
Wenn sich die Situation wieder verschärfe ruhe auch die Bundesliga wieder, kündigt Seifert an. Falls nicht, hoffe man die Saison bis 30. Juni beenden zu können. Aber auch im Juli könne noch gespielt werden. Sichergestellt sei zunächst die Liquidität aller 36 Profiklubs bis Ende Juni. Mit den Medienpartnern herrsche fast vollständig Einigkeit.
Nicht zuletzt unterstützt die DFL auch Mannschaften aus der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga mit 7,5 Millionen Euro. Die Zahlung sei "an keine weitere Bedingung geknüpft", erklärt Seifert. Unter anderem der SC Freiburg sei nicht auf die Zahlungen angewiesen.
(br)