Niedersachsen beschließt landesweite Katzenschutzverordnung
Niedersachsen hat am vergangenen Mittwoch eine wegweisende Entscheidung getroffen und eine landesweite Katzenschutzverordnung verabschiedet. Angesichts dieser Entwicklung fordert der Deutsche Tierschutzbund nun entsprechende Regelungen auf Bundesebene.
Die Vorschriften zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Katzen mit Freigang sind der richtige Weg. Durch die Kastration kann eine unkontrollierte Vermehrung verhindert und das Leiden frei lebender Straßenkatzen reduziert werden. Zudem entlastet dies die Tierheime. Die Kennzeichnung und Registrierung ermöglichen es, den Halter schnell zu identifizieren, wenn eine entlaufene Katze gefunden oder ein Tier herzlos ausgesetzt wurde
betont Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Schröder fordert daher eine bundesweite Regelung für mehr Katzenschutz, die sowohl die Kastration von Katern als auch weiblichen Katzen mit unkontrolliertem Freigang vorschreibt. Ebenso sollten eine Kennzeichnung mit einem Transponder und die anschließende Registrierung in einem Haustierregister wie FINDEFIX verpflichtend sein.
Niedersachsen geht mit gutem Beispiel voran
Neben Berlin ist Niedersachsen das zweite Bundesland, das eine effektive Katzenschutzverordnung auf Länderebene einführt. In den meisten Fällen sind es jedoch einzelne Kommunen, die auf ordnungsrechtlicher Ebene oder basierend auf Zuständigkeitsverordnungen der Länder nach § 13b des Tierschutzgesetzes aktiv werden. Derzeit gibt es mehr als 1.000 solcher Städte und Gemeinden mit Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflichten für Freigängerkatzen, während es insgesamt über 10.000 Gemeinden in Deutschland gibt. Obwohl diese Kommunen mit gutem Beispiel vorangehen, bezeichnet der Deutsche Tierschutzbund die derzeitige Situation als Flickenteppich.
Was wir brauchen, ist flächendeckender Katzenschutz auf Bundesebene
so Schröder.
Ampel-Regierung muss Katzenschutz umfassend angehen
Im Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung lediglich angekündigt, dass Kennzeichnung und Registrierung von Hunden obligatorisch werden sollen. Der Deutsche Tierschutzbund macht jedoch deutlich, dass diese Pflicht auch für Katzen gelten muss, verbunden mit einer Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Dies ist ein zentrales Anliegen der aktuellen Kampagne "Jetzt mehr Tierschutz!" des Tierschutzbundes. Die Kampagne informiert darüber, welche Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag bereits in Angriff genommen wurden und welche bislang nicht. Weitere Informationen finden ihr hier.
(mm)