Eine Tür wäre in Zukunft zum Einsteigen vorgesehen, die nächste zum Aussteigen, dazwischen gilt eine Einbahnstraße
Neue Markierungen und Hinweisschilder in den Doppelstockwagen sollen den Fahrgästen der Schwarzwaldbahn das Abstandhalten erleichtern. Die Deutsche Bahn testet bei vier Zügen auf der Strecke zwischen Karlsruhe, Offenburg, Singen und Konstanz ab sofort ein so genanntes Wegeleitsystem.
Dahinter steckt die Überlegung, die Laufwege in den Zügen zwischen getrennten Ein- und Ausstiegen zu Einbahnstraßen zu machen und so unnötige Kontakte auf engem Raum zu verhindern. Dazu sollen Pfeilmarkierungen auf dem Boden, Hinweisschilder mit Infotexten und Piktogramme an Türen, am Boden, sowie an den Treppenstufen zum Einsatz kommen. Ähnliche Maßnahmen hatte die Deutsche Bahn im Zuge ihrer Corona-Hygienemaßnahmen schon an vielen Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet umgesetzt.
Verkehrsminister hält Infektionsrisiko beim Nahverkehr für gering
Baden-Württemberg Verkehrsminister Winfried Hermann (GRÜNE) verspricht sich von der Maßnahme mehr Vertrauen in die Sicherheit des öffentlichen Nahverkehrs. Er verweist in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf verschiedene Studien aus dem Sommer 2020, die das belegen würden. Auf der anderen Seite hatten sich Fahrgastverbände in der Vergangenheit immer wieder über überfüllte Busse und Bahnen beschwert, in denen die Abstandsregeln während den Stoßzeiten nur schwierig einzuhalten seien.
Neben der Schwarzwaldbahn laufen parallel auch noch vergleichbare Pilotprojekte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg. Falls die Passagiere bei uns im Südwesten das System gut annehmen und dadurch besser Abstand halten, könnte es in Zukunft auf in mehr Zügen und auf weiteren Strecken in ganz Baden-Württemberg und anderen Bundesländern zum Einsatz kommen.
(fw)