Der SC Freiburg reist zum Derby nach Hoffenheim

Gastspiel in Hoffenheim am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga für den SC Freiburg

Der SC Freiburg hat die Länderspielpause in der Fußball-Bundesliga gut genutzt und reist am Sonntag zur TSG 1899 Hoffenheim. Zwei unterschiedliche Philosophien treffen im Ländle-Derby aufeinander. Hier die vergleichsweise sparsamen Freiburger, die dank ihrer Fußballschule immer wieder Talente ans Profi-Dasein heranführen und mit kleinem Budget im Oberhaus bestehen - da die Hoffenheimer mit großem Geldbeutel und viel eingekaufter Klasse. Am Sonntag, 15.30 Uhr, rollt der Ball in der Hoffenheimer PreZero-Arena.

Ex-Hoffenheimer Haberer vor dem Spiel

Entsprechend SC-Trainer Christian Streichs Fähigkeiten, mit wenigen Mitteln viel zu erreichen, schwärmt TSG-Trainer Alfred Schreuder von seinem Freiburger Pendant. Dem Fachmagazin "Kicker" gegenüber gab er zu Protokoll: "Ich liebe seine Art und Weise, wie er den Fußball sieht und arbeitet. Ich habe großen Respekt, was er bei einem solchen Verein macht. Er muss immer seine besten Spieler verkaufen, was er damit macht, ist brutal. Er ist ein großes Vorbild für viele Trainer in der Bundesliga, auch für mich."

Trainer Streich vor dem Spiel gegen Hoffenheim

Grifo muss zuschauen, Streich hat Verständnis für TSG-Vorgabe

Die heißeste Personalie rund um das Baden-Württemberg-Derby ist ein Spieler, der am Sonntag nicht einmal auflaufen wird. SC-Rückkehrer Vincenzo Grifo ist, aufgrund einer Vertragsklausel, gegen seinen Ex-Klub nicht spielberechtigt und wird das erste Pflichtspiel seit seinem Comeback von der Tribüne aus verfolgen müssen. Christian Streich akzeptiert das Vorgehen der TSG und wirbt um Verständnis, für die besondere Situation, in der der Transfer zustande kam.

Der Trainer hat die Qual der Wahl

Bei den Freiburgern stehen unter anderem die Ex-Hoffenheimer Janik Haberer und Jonathan Schmid unter Vertrag. Einen Vorteil verspricht sich davon allerdings keiner der Beteiligten. Und auch Vincenzo Grifo hat, glaubt man SC-Coach Streich, keine Interna vom Konkurrenten preisgegeben. Außer ihm werden auch Manuel Gulde, Florian Kath, Mark Flekken und Marco Terrazzino, die sich derzeit noch im Aufbautraining befinden, fehlen. Die übrigen 24 Akteure im SC-Kader sind hingegen einsatzfähig, was den Trainer vor ein Luxusproblem stellt: Wen lässt Streich zuhause, wen lässt er auf der Bank sitzen? "Wir werden auch an diesem Wochenende wieder Spieler auf die Tribüne setzen müssen, bei denen die sportlichen Leistungen diesen Schritt eigentlich nicht rechtfertigen", so der Übungsleiter.

Einen, den Streich weiterhin als echten Freiburger bezeichnet, ist der Hoffenheimer Keeper Oliver Baumann, der bis 2014 das SC-Tor hütete. Trotz Baumann und seinem aktuellen Nachfolger Alexander Schwolow stehen die Chancen jedenfalls gut, dass es wieder ein torreiches Derby wird. In bislang zwölf Partien zwischen Freiburg und Hoffenheim fielen 49 Tore - 4,1 also im Schnitt. Dennoch - oder gerade deshalb - will man sich beim SC nicht verstecken und dem Gegner auf Augenhöhe begegnen.

(br)