Wenn nach dem Sommeressen starke Magenprobleme auftauchen, denken viele zuerst an eine Lebensmittelvergiftung oder an Salmonellen:
In Wirklichkeit steckt hinter den teils heftigen Symptomen aber immer öfter ein anderer Erreger, der jetzt zur Grillzeit gerade Hochsaison feiert: Das Bakterium Campylobacter gelangt nicht nur, aber auch über unhygienische Schlachtbedingungen immer häufiger in unser Essen. Stichproben von Experten des Bundesministeriums für Gesundheit hatten 2013 einen vermuteten Vormarsch des Keims bestätigt: In jedem zweiten Geflügel vom Schlachthof hatten sie damals einen Befall mit Campylobacter nachgewiesen.
Unangenehme Magen-Darm-Beschwerden
Der muss nicht unbedingt dazu führen, dass Menschen krank werden. Gerade bei angeschlagenen oder immungeschwächten Personen löst eine Infektion aber gerne Mal starken und teils blutigen Durchfall, Fieber, sowie heftige Übelkeit aus. Weil während der Grillsaison mehr Fleisch konsumiert wird, stecken sich zwischen Juni und September auch nachweislich mehr Leute an. Doch der meldepflichtige Erreger Campylobacter fühlt sich nicht nur im Fleisch, sondern beispielsweise auch in vielen Rohmilch- und Eiprodukten wohl oder gelangt über Besteck oder Küchengeräte in andere Lebensmittel.
Ausreichende Hygiene und gut durchgrillen
Das Risiko lauert vor allen Dingen in rohen Produkten. Um beim Grillen auf Nummer sicher zu gehen, raten Gesundheitsexperten das Grillgut mindestens zehn Minuten auf der Flamme zu lassen. Mindestens 70 Grad Kerntemperatur sind in dieser Zeit nämlich nötig, um die Bakterien wirkungsvoll vor dem Essen abzutöten. Darüber hinaus wird gerade beim Grillen im Freien oft zu wenig auf die allgemeine Hygiene geachtet. So gilt auch für das Barbecue-Fest mit Freunden: Vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen! Wenn dann noch der Grillmeister eine separate Gabel für das rohe und das fertige Grillgut verwendet, dürfte dem sommerlichen Genuss eigentlich nichts mehr im Weg stehen!