Vor allen Dingen in Schulen, Kitas und Kindergärten will die Landesregierung jetzt auf Nummer Sicher gehen
Nachdem das Robert-Koch-Institut am späten Donnerstagabend (05.03.2020) Südtirol als offizielles Risikogebiet für Infektionen mit dem Coronavirus eingestuft hat, gelten für Reiserückkehrer von dort jetzt neue Regeln.
So ruft die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg alle Menschen, die sich in den letzten 14 Tagen in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol aufgehalten haben, dazu auf, nach ihrer Rückkehr vorsorglich für zwei Wochen zuhause zu bleiben - und zwar unabhängig davon, ob sie Krankheitssymptome entwickeln oder nicht.
Die dringende Empfehlung gelte vor allen Dingen für Kindergartenkinder, Erzieher, Lehrer und Schüler, betont das Kultusministerium in Stuttgart am Freitag. So soll gerade in den empfindlichen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Kitas eine weitere Ausbreitung des Erregers eingeschränkt oder verhindert werden.
Darüber hinaus gelten die bereits bestehenden Regelungen:
- Wer hingegen in letzter Zeit nicht selbst in Südtirol war, sondern nur Kontakt zu Reiserückkehrern aus dem Risikogebiet hatte, braucht nicht aktiv zu werden und kann auch ganz normal am Alltag teilnehmen. Sollte bei einer Kontaktperson eine Covid-19-Erkrankung festgestellt werden, dann kümmert sich das örtliche Gesundheitsamt sofort um weitere Schritte.
- Wer in letzter Zeit nicht in einem Risikogebiet war und auch keinen Kontakt zu einem Coronavirus-Erkrankten hatte, für den sind keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen nötig, heißt es.
- Wer hingegen innerhalb von 14 Tagen nach der Rückkehr Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen oder Durchfall entwickelt, sollte zuhause bleiben und alle nicht notwendigen Kontakte vermeiden. Erster telefonischer Ansprechpartner ist dann entweder der Hausarzt oder der kassenärztliche Notdienst unter der Telefonnummer 116 117.
- Alle, die in den letzten zwei Wochen Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Patienten hatten, sollten sofort das zuständige Gesundheitsamt kontaktieren, egal ob sie selbst unter Symptomen leiden oder nicht.
- Schüleraustausche, Studien- und Klassenfahrten in die ausgewiesenen Risikogebiete bleiben nach wie vor verboten. Das umfasst damit ab sofort auch Südtirol.
Eine Übersicht über alle aktuellen Risikogebieten, wo die Gefahr einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Erregers als besonders groß eingeschätzt wird, gibt es online auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts.
In Südbaden gab es bis zum Freitagmittag genau 14 offiziell bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Nach bisherigem Sachstand litt keiner der betroffenen Patienten dabei unter ernsten gesundheitlichen Problemen. Alle von ihnen zeigten entweder leichte bis mittelschwere Grippesymptome oder gar keine Beschwerden.
(fw)