Die Grünen im Landtag fordern deshalb, dass der Bund die Kosten übernehmen muss, damit das Projekt ein Erfolg wird
Mindestens 280 Millionen Euro dürften den Verkehrsbetrieben in Baden-Württemberg in den kommenden Monaten durch die Einführung des bundesweit beschlossenen 9-Euro-Monatstickets für das Bus- und Bahnfahren durch die Lappen gehen. Davon geht das Landesverkehrsministerium am Sonntag (08.05.2022) nach einer entsprechenden Anfrage der Grünen aus. Diese Zahl umfasse dabei auch die Kosten für Erstattungen von bereits gekauften Zeitkarten an Bestandskunden.
Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag Silke Gericke hält vor diesem Hintergrund eine Zusage des Bundes bei der Kostenübernahme für den zentralen Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg des 9-Euro-Tickets. Sie fordert, dass nicht nur den Verkehrsbetrieben alle Ausfälle vollständig ersetzt werden, sondern dass auch für die zusätzlichen Kosten bei Vertrieb und Marketing ein Ausgleich her müsse. Und da geht es nach ihrer Ansicht auch um möglichst schnelle Lösungen: Ansonsten könnten viele Verkehrsunternehmen kaum noch mit den Kosten durch die steigenden Energiepreise mithalten.
Freiburg bietet als erste Stadt bereits entsprechende Monatsfahrscheine an
Als Teil eines bundesweiten Entlastungspakets hatte die Bundesregierung die Einführung solcher Fahrscheine beschlossen. Ab Anfang Juni bis Ende August sollen Fahrgäste drei Monate lang in ganz Deutschland für neun Euro pro Monat im Nah- und Regionalverkehr der zweiten Klasse fahren dürfen. Das betrifft sowohl Busse, als auch S-Bahnen und Züge. Die Verhandlungen zu der Kostenübernahme sind zwischen Bund und Ländern noch nicht vollständig abgeschlossen.
Als bundesweit erste Stadt bietet seit der vergangenen Woche bereits Freiburg mit der VAG die ersten 9-Euro-Tickets zum Verkauf an. Die vergünstigte Monatskarte soll einerseits mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen und andererseits auch den Geldbeutel vieler Haushalte wegen der gestiegenen Sprit- und Energiepreise ein Stück weit entlasten.
(fw) / dpa