Hinter der Aufklärungskampagne im Radio steckt der Verein "Wir helfen Kinder" und die Fachstelle "Wendepunkt"
Mit einer neuen Radiokampagne setzt sich der Freiburger Verein "Wir helfen Kindern" gemeinsam mit der Beratungsstelle Wendepunkt e.V. ab sofort noch stärker gegen sexuelle Übergriffe an Kindern ein. Die wichtige Botschaft hinter den Spots, die ab Mittwoch (23.02.2022) auch den ganzen Tag über regelmäßig im Programm bei baden.fm laufen, lautet:
Niemand darf mich anfassen, wenn ich es nicht will.
Zu den prominenten Botschaftern der wichtigen Aufklärungskampagne gehört auch SC-Freiburg-Profi Nicolas "Chico" Höfler. Der 31-Jährige ist selbst fünffacher Vater und setzt sich seit Jahren öffentlich gegen Gewalt und Missbrauch ein. Zum Start der neuen Radio-Spots erklärt er, wie unvorstellbar es für ihn ist, dass Kindern und Jugendlichen auch in Deutschland täglich derart Schlimmes angetan werde.
Ihm ist deshalb vor allem wichtig, dass nicht nur Eltern, sondern auch die Kinder selbst auch wissen, dass es im Ernstfall Anlaufstellen für sie gibt, bei denen sie sich Hilfe holen können und auch Unterstützung und Beratung von geschultem Fachpersonal zu erhalten.
Knapp 15.000 Anzeigen wegen sexuellem Kindesmissbrauch bei der Polizei eingegangen
Die Fachstelle Wendepunkt kümmert sich um Betroffene, stützt ihre Bezugspersonen, bietet geschlechtsspezifische Hilfsangebote für Jungen und Mädchen an und berät auch Erwachsene, die in ihrer Kindheit und Jugend Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch machen mussten.
Der badische Verein "Wir helfen Kindern" mit Sitz in Freiburg setzt sich seit 1998 für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein und unterstützt betroffene Familien in unterschiedlichsten Situationen. Hinzu kommen Spenden an Kinderkliniken und -hospize, Förderung von sozialen und Bildungsprojekten, sowie Aktionen, mit denen auch Kinder aus Armutsverhältnissen ein Stück Normalität erleben dürfen.
Allein im Jahr 2020 sind den Ermittlungsbehörden in Deutschland fast 15.000 Fällen von sexueller Gewalt gegen Minderjährige nachgegangen. Die Dunkelziffer dürfte nach Einschätzung von Experten deutlich höher liegen:
Nach jüngsten Erhebungen ging der Beauftragte der Bundesregierung zum Thema davon aus, dass in Deutschland durchschnittlich jeder siebte bis achte Erwachsene in seiner Kindheit sexuelle Übergriffe erleiden musste. Hinzu kamen 2020 außerdem noch einmal fast 21.000 Verfahren, bei denen es zusätzlich um illegale Kinder- oder Jugendpornografie ging.
(fw)