Bundesliga pausiert vorerst bis 2. April – Fortsetzung der Saison oberste Priorität

Spielbetrieb soll fortgesetzt werden, um wirtschaftlich zu bleiben - Warten auf Entscheidung der UEFA

In der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga bleibt es vorerst beim Beschluss, alle Partien bis einschließlich 2. April abzusagen. Eine Ausdehnung der Spielpause ist indes nicht unwahrscheinlich. Gleichzeitig erklärte der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, in einer Pressekonferenz am Montag (16. März 2020), dass es für die Vereine und alle Mitarbeiter überlebenswichtig sei, die Saison zu Ende zu spielen.

Frühestens am 2. April wieder Geisterspiele möglich - aber unwahrscheinlich

Während der Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main beschlossen die 36 Profiklubs gemeinsam, den bisherigen Plan weiter zu verfolgen. Derweil betonte DFL-Geschäftsführer Seifert, dass man nicht davon ausgehe, ab dem 3. April wieder zu spielen. Parallel warte man die morgige Entscheidung der UEFA ab, die am Dienstag eine Telefon- und Videokonferenz abhält, um unter anderem über eine mögliche Absage der Europameisterschaft im Sommer zu entscheiden. Auch der Spielbetrieb von Champions League und Europa League stehen auf der Agenda.

Umgesetzte Milliarden und zehntausende Arbeitsplätze."

Auch in der Bundesliga favorisieren Vereine und DFL, die Saison zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Grund sei der enorme wirtschaftliche Schaden, der den Vereinen und seinen Mitarbeitern bei einem Abbruch der Saison entstünde. Alle Klubs erstellen derzeit wirtschaftliche Extremszenarien und informierten die DFL über deren Ergebnisse. "Ich möchte die Lage nicht dramatisieren, aber zahlreiche Klubs sind in ihrer Wirtschaftlichkeit bedroht", so Seifert. "Wer an die Bundesliga denkt, der denkt zuerst an die Milliarden, die dort umgesetzt werden und die Spielergehälter. Es geht aber auch um zehntausende Arbeitsplätze."

Geisterspiele einzige Möglichkeit, Wirtschaftlichkeit zu wahren."

In der ersten und zweiten Bundesliga seien in den vergangenen Jahren rund 56.000 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze entstanden - 10.000 weitere Jobs lägen im Umfeld der Profiligen. Man ringe derzeit um diese Arbeitsplätze. "Geisterspiele sind die einzige Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit zu wahren und sind deshalb überlebenswichtig", berichtet der DFL-Chef. Dennoch habe, "die Eindämmung des Virus oberste Priorität."

Zunächst abgesagt sind der 26. und 27. Spieltag. Weiter zu planen sei in Zeiten, in denen sich die Gemengelage täglich verändere, schwer. Das nächste Meeting von DFL und Klubs ist auf das letzte Märzwochenende terminiert. Konkrete Szenarien im Falle eines Komplettabbruchs der Bundesligasaison gebe es noch nicht. Über mögliche staatliche Hilfen für die Klubs sei noch nicht gesprochen worden.

Solidarität aller Beteiligter gefordert

Christian Seifert appellierte an die Solidarität von Vereinen, Spielern und Funktionären - nicht nur auf finanzieller Ebene. "Diese Krise ist existenziell für viele Klubs. Deshalb haben wir alle den Anspruch, die Saison zu Ende zu spielen - soweit rechtlich möglich und gesundheitlich verantwortbar."

2018 hatte die DFL eine Spielausfallversicherung abgeschlossen, die aber keine Zuschauereinnahmen abdecke.

(br)