
Getötete 37-Jährige in Offenburg: Mutmaßlicher Täter war Ex-Patient
Einzelheiten zu dem brutalen Angriff und dem Verdächtigen
Im Fall der getöteten Psychotherapeutin in Offenburg haben Polizei und Staatsanwaltschaft neue Details bekannt gegeben. Demnach handelt es sich bei dem 42-jährigen Tatverdächtigen um einen ehemaligen Patienten des Opfers. Die Frau mit deutscher und französischer Staatsangehörigkeit pendelte zur Arbeit vom Elsass nach Offenburg. Sie war schwanger und hinterlässt auch ein kleines Kind.
Auch der Beschuldigte habe lange Zeit in Frankreich gelebt, berichtet die Polizei. Dort saß er auch elf Jahre im Gefängnis, weil er einen Nachbarn getötet hatte. Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem Mann nach dessen Entlassung attestiert, nicht mehr gefährlich für sich und andere zu sein. Die Leiterin der Offenburger Staatsanwaltschaft, Iris Janke, sagte: "Es wird wegen Mordes ermittelt." Der Mann - ein Deutscher - habe mutmaßlich heimtückisch gehandelt. Die Frau sei mit Stichen massiv verletzt worden. Zur Waffe gab es keine detaillierten Angaben. Bisher war unklar gewesen, in welcher Beziehung der mutmaßliche Angreifer und die Frau standen.
Getötete Frau war Mutter eines kleinen Kindes und schwanger
Eine Zeugin hatte die schwer verletzte 37-Jährige am Dienstagabend in der Offenburger Innenstadt gefunden und die Polizei gerufen. Trotz Erster Hilfe verstarb die Psychotherapeutin, wie die Ermittler berichtet hatten. Die Frau arbeitete in Offenburg und hatte einen französischen und einen deutschen Pass. Das Opfer war den Angaben zufolge Mutter eines kleinen Kindes und schwanger.
Der Tatverdächtige lebte laut den Ermittlern lange in Frankreich und verbüßte dort wegen eines Tötungsdelikts eine elf Jahre lange Haftstrafe. Seit 2015 wohnte er in Deutschland. Bei Behörden galt er als psychisch auffällig, wie Janke sagte.
"Das Opfer war in einer Einrichtung für psychisch kranke Personen tätig, bis zum Jahr 2023." Der verdächtige Mann habe damals eine Aggression gegen die Frau entwickelt. "Die Behörden haben alles gemacht", sagte der Offenburger Polizeipräsident Jürgen Rieger mit Blick auf die psychische Auffälligkeit des Mannes.
Das Opfer war Pendlerin aus dem benachbarten Großraum Straßburg und arbeitete in Offenburg, wie ein Polizeisprecher berichtet hatte. Der Tatverdächtige wurde am Mittwoch festgenommen. Die Polizei richtete in dem Fall die Sonderkommission "Rampe" mit über 60 Beamten ein.
(br/dpa)