Amtsgericht, Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

Bewährungsstrafen im Freiburger Kidnappingprozess

Nach der Entführung eines Mannes sind drei Angeklagte zu Bewährungsstrafen verurteilt worden

Das Amtsgericht Freiburg hat drei Angeklagte zu Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und zwei Monaten und zwei Jahren - jeweils auf Bewährung - verurteilt. Die drei Männer im Alter von 26 bis 32 Jahren hatten ein Mann nach einem Streit um Schulden ins Ausland entführt. Dafür wurden sie nun wegen erpresserischen Menschenraubs verurteilt.

Das Opfer wurde  im September 2018 in eine Wohnung in Neuenburg gelockt, wo der heute 29-Jährige bedroht und geschlagen wurde. Anschließend wurde der Mann dann ins benachbarte Elsass gebracht, wo er für mindestens zwei Stunden in einem Keller festgehalten und gefesselt wurde. Im weiteren Verlauf wurde er von einer Frau in die Niederlande verschleppt, wo er dann bei einem Halt an der Autobahn fliehen und die niederländische Polizei alarmieren konnte. Der Vorsitzende Richter Lars Petersen sagte über den Prozess:

Das war schon starker Tobak."

Das für die Angeklagten vergleichsweise günstige Urteil sei deshal so ausgefallen, weil die Tat schon mehr als vier Jahre zurückliegt. Außerdem machte der Richter deutlich, dass der Entführte nicht unbescholten sei. Das Entführungsopfer wurde in einem anderen Prozess von der Staatsanwaltschaft wegen mutmaßlicher Rauschgiftgeschäfte angeklagt.

(dpa/mjk)