Mit Hilfe geklauter Identitäten soll der Unbekannte hunderttausende Euro von fremden Bankkonten erbeutet haben
Ein ungelöster Betrugsfall aus einer Bank in Südbaden landet am Mittwochabend (12.05.2021) bei der Kriminalsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" im Fernsehen. Mithilfe eines gefälschten Ausweises hat sichim Sommer 2020 ein Unbekannter mehrfach an den Konten fremder Menschen bedient und auf diese Art hunderttausende Euro an Bargeldbeträgen erbeutet - darunter auch in Freiburg.
Ermittler waren auf den gewerbsmäßigen Betrug im großen Stil gestoßen, als sie einen Fall aus Karlsruhe genauer untersuchen wollten, berichtet TV-Moderator Rudi Cerne auf baden.fm-Anfrage über den Fall. Dort soll der Kriminelle den Bankmitarbeitern einen gefälschten Personalausweis vorgezeigt und behauptet haben, er hätte seine Bankkarte verloren.
Weil Namen und Kontonummer des Opfers mit den Daten auf dem Fake-Dokument übereinstimmen, bekommt er nach einem Sicherheitscheck tatsächlich 80.000 Euro ausgehändigt und konnte die Filiale unbehelligt verlassen. Als das Verbrechen später aufgeflogen ist, war es bereits zu spät.
Fotos von Überwachungskameras ergaben bisher keinen Ermittlungsdurchbruch
Bei den Ermittlungen ist die Polizei dabei auf fünf ähnliche Fälle in ganz Baden-Württemberg gestoßen, nämlich in Ludwigsburg, Heilbronn, Neckarsulm, Stuttgart und eben auch Freiburg. Darüber hinaus vermuten sie einen Zusammenhang zu weiteren Delikten aus Berlin und Nordrhein-Westfalen. Die Beamten gehen wegen der großen Übereinstimmungen in allen Fällen von einem Serientäter aus.
Von ihm existieren Fotos aus den Überwachungskameras der Banken, wegen seines Corona-Mundschutzes liefern die aber nur wenige Hinweise auf seine mögliche Identität. Teilweise soll er sich auch mit falschen Bärten und anderen Accessoires verkleidet haben, um den echten Kontoinhabern ähnlicher zu sehen.
Vertrauliche Daten vermutlich aus im Darknet erworben
Woher der Unbekannte die sensiblen Daten seiner Opfer kannte, lässt sich bisher noch nicht genau nachvollziehen. Möglicherweise waren sie nach Hackerangriffen im Darknet illegal zu kaufen, so der erste Verdacht. Mit den herkömmlichen Ermittlungsmethoden kamen die Beamte nach einem Jahr nicht mehr weiter, deshalb haben sie sich dazu entschieden, in der Fernsehsendung einen öffentlichen Aufruf nach möglichen Hinweisen von Zeugen zu starten.
Der Fall wird am Mittwochabend in der ZDF-Sendung ab 20:15 Uhr im Fernsehen gezeigt und kann auch online im Livestream angesehen werden.
(fw)