Schwarzwald, Idylle, Ferien, Ausflugsziel, Hinterzarten, © Pixabay (Symbolbild)

Besucherrekord im Nationalpark Schwarzwald

Corona-Beschränkungen bescheren der Perle Baden-Württembergs einen Boom

Während in der Corona-Krise Clubs geschlossen bleiben und Großveranstaltungen abgesagt wurden, erlebt der Schwarzwald einen Besucherzulauf, wie er ihn noch nicht erlebt hat. Ausflüge in die Natur - alleine oder mit Familie und Freunden - waren für viele die Alternative zu Festen oder Events. Das schlägt sich auch in den Besucherzahlen im Nationalpark nieder: Knapp 100.000 Besucher mehr als im gleichen Zeitraum 2019 registrierten die aufgestellten Zählschranken für Besucher zwischen April und Juni 2020 - ein Zuwachs um 50 Prozent.

Diese für alle herausfordernde Zeit hat auch die Sinne für die Schönheiten der Natur geschärft.“

Seit Mitte März pilgern die Südbadener in Scharen in den Schwarzwald, um ihre Freizeit in der Natur zu verbringen. "Der Nationalpark boomt, die Menschen genießen und brauchen die Erholung in der Natur“, stellt auch der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) fest. "Diese für alle herausfordernde Zeit hat auch die Sinne für die Schönheiten der Natur geschärft.“

Die Schwarzwald-Ranger hatten entsprechend viel zu tun, in Wald und Natur für Ordnung zu sorgen - dabei gab es während der Pandemie nicht einmal geführten Wanderungen. Dafür suchen die Menschen seither auch weniger frequentierte Orte auf, die sonst eher als Geheimtipps gelten. Die Ranger ermahnten mehrfach Wildcamper und lösten größere Treffen auf.

Brutzeit bedrohter Arten - Besucher sollen auf Wanderwegen bleiben

Dennoch mahnt der Umweltminister: "Bei aller Begeisterung für den Nationalpark dürfen wir nicht vergessen, dass Menschen auch eine Belastung für die Natur sein können." Menschen hinterließen immer Spuren, auch ohne böse Absicht. Welche Auswirkungen der Besucheransturm langfristig für die Natur habe, ließe sich schwer beziffern, sagt Marc Förschler, Leiter des Fachbereichs Ökologisches Monitoring, Forschung und Artenschutz. Gerade in das zweite Quartal des Jahres fielen die Brutzeiten zahlreicher geschützter Arten, wie die des Auerhuhns. "Ich freue mich sehr über das große Interesse am Nationalpark Schwarzwald, appelliere aber auch an die Besucherinnen und Besucher, Rücksicht zu nehmen, nur die ausgewiesenen Wege zu nutzen und mit Einbruch der Dämmerung der Natur auch ihre verdiente Ruhe zu gönnen“, mahnt deshalb auch Franz Untersteller.

(br)