Weil der Tierpark bereits umfassende Maßnahmen ergriffen hatte, trifft ihn nach Ansicht der Behörden keine Schuld
Eine neue Mauer und das geplante Affenhaus sollen in Zukunft den jüngsten Ausbrüchen eines Rudels Berberaffen in einem Freizeitpark bei Löffingen im Schwarzwald ein dauerhaftes Ende bereiten. Das hat das zuständige Landratsamt am Dienstagabend (27.04.2021) nach einem Gespräch mit der Geschäftsführung des Tierparks und dem Zookurator angekündigt.
Auf die Betreiber kommen demnach auch keine Strafen zu, weil sie nach Ansicht der Behörde eigentlich sehr sorgfältig gehandelt hatten. Ordungsmaßnahmen oder gar Bußgälder hält das Landratsamt deshalb für nicht notwendig.
Die Zaunanlage des Affengeheges hatte der heutige "Tatzmania"-Park vom Vorbesitzer übernommen und bereits in Eigenleistung in großem Umfang ausgebaut. Weil bis zuletzt aber trozdem keine hundertprozentige Ausbruchssicherheit erreicht werden konnte, sollen all die Affen, die jetzt schon einmal die Freiheit ausgebüxt sind, vorsichtshalber bis auf Weiteres separat und extra gesichert gehalten werden.
Streifzug der Affen durch den Schwarzwald hatte für bundesweite Schlagzeigen und große Verwunderung gesorgt
Auf mittlere und lange Sicht soll außerdem der ohnehin anstehende Bau des neuen Affenhauses im Tierpark neue Verhältnisse schaffen. Um den Außenbereich ist zudem künftig eine hohe Mauer geplant.
Innerhalb der letzten zwei Wochen sind gleich drei Mal kleinere und größere Gruppen von Berberaffen aus dem Gehege entwischt und hatten sich in der Umgebung im Schwarzwald auf Streifzug begeben. Vermutlich hatte das Rudel laufende Bauarbeiten genutzt, um unbemerkt aus dem Park zu entkommen. Über den genauen Fluchtweg sind bisher keine weiteren Details bekannt.
Die Tiere gelten als eher menschenscheu und ungefährlich. Bei ihrem Ausbruch haben sie nach Angaben der Polizei auch keine gefährlichen Situationen ausgelöst. Die Tierpfleger konnten mit Hilfe der Einsatzkräfte fast alle Affen jedes Mal schnell wieder einfangen. Nur ein einzelner Berberaffe ist nach Angaben des Landratsamtes noch immer nicht in sein Gehege zurückgekehrt.
dpa / (fw)