Damit hätten die Bauexperten aus dem Schopfheimer Rathaus garantiert nicht gerechnet:
Die Fachleute hatten das Dachgeschosse des Rathauses für anstehende Wärmedämmungsarbeiten begutachtet. Was das Team um Bauamtsleiter Bertrag Ludwig dann unter den Bodendielen gefunden hat, gleich einem kleinen Schatz. In einem kleinen Zwischenraum waren bündelweise Geldscheine versteckt, darunter mehrere mit dem aufgedruckten Wert von 20 Milliarden Mark. Zusammengerechnet kommt eine Summe von über 18 Billionen heraus.
Großer Fund mit vergleichsweise geringem Wert
Nach einer ersten Begutachtung stand schnell fest: Das Geld ist echt - allerdings handelt es sich um so genannte Notgeldscheine aus der Zeit der großen Inflation um die Jahre 1923 oder 1926. Der Wert hört sich damit deutlich höher an als er damals eigentlich war: Damals hatte bereits ein Laib Brot nominelle 100 Millionen Mark gekostet. Gedruckt wurden die Scheine offenbar direkt in Schopfheim. Ein beigelegter Schein der früheren Uehlin-Druckerei stützt diesen Verdacht des Finders. Der braucht sich aber keine Hoffnungen auf einen Geldsegen zu machen - die Geldscheine sind heute höchstens noch für Sammler von Interesse, einen echten Geldwert haben sie in Euro kaum.
Wer das Geld aber damals im Rathausdachboden versteckt hat und zu welchem Zweck, das versucht jetzt das städtische Museum in Schopfheim herauszufinden. Fest steht bislang, dass die drei Bündel vorher aus der Zwischenverwahrung ins Rathaus zurückgekehrt und in den Akten vermerkt worden waren. Warum sie aber in den Zwischenraum im Dachboden getan wurden, möchte die Stadtarchivarin jetzt noch klären. Und diese Recherchearbeit tritt damit vielleicht sogar so etwas wie eine kleine Schatzsuche los: Denn möglicherweise gibt es in den historischen Häusern im Stadtkern von Schopfheim noch weitere solcher Geldverstecke - so die erste Vermutung der Finder.