Geldautomat, Sprengung, Explosion, © Matthias Bein - dpa (Symbolbild)

Bankautomatensprengungen am Hochrhein nehmen zu: Schweiz und Baden-Württemberg betroffen

Erneut wurden am Hochrhein zwei Bankautomaten Ziel von Sprengungen. In der Schweiz flogen am 10. und 11. Mai in den Kantonen Zürich und Aargau Geldautomaten in die Luft. Leider sind solche Vorfälle mittlerweile keine Seltenheit mehr, da die Fälle von Bankautomatensprengungen in der Schweiz und in Baden-Württemberg in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben. Kürzlich wurde auch auf deutscher Seite in Hauingen, einem Stadtteil von Lörrach, ein Bankautomat gesprengt, wodurch erheblicher Schaden entstand.

Verwüstung und Flucht der Täter

Die Bilder aus Dottikon und Buchs zeigen eine erschütternde Verwüstung. Anstelle der einstigen Geldautomaten sind nun ausgehöhlte Wände zu sehen, umgeben von Splitterteilen der Wandfassade. Laut Marco Roduner von der Aargauer Kantonspolizei ereignete sich um 2:30 Uhr in Dottikon eine heftige Explosion. Einen Tag zuvor zur gleichen Zeit sprengten Täter auch in Buchs einen Geldautomaten. Die Schweizer Bundespolizeibehörde Fedpol ermittelt in beiden Fällen, kann jedoch bisher keinen Zusammenhang zwischen den Sprengungen feststellen und auch nicht sagen, ob und wie viel Geld die Täter erbeutet haben. Obwohl intensiv nach Spuren gesucht und eine Großfahndung eingeleitet wurde, gelang den Tätern die Flucht. Kurioserweise filmte ein Anwohner in Dottikon die flüchtenden Täter auf Elektrorollern.

Aufklärung und Schäden

Laut dem Landeskriminalamt wurden in diesem Jahr bereits zwölf Bankautomatensprengungen in Baden-Württemberg registriert (Stand: 12. Mai 2023). Die letzte Sprengung am Hochrhein ereignete sich am 30. Januar in Hauingen bei Lörrach. Etwa ein Viertel der Fälle konnte bereits aufgeklärt werden. Der entstandene Schaden wird auf rund 350.000 Euro geschätzt. Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg 25 Bankautomatensprengungen verzeichnet, während es 2022 sogar 34 waren. In der Schweiz kam es in diesem Jahr zu neun Geldautomatensprengungen. Die Zahlen für die Jahre 2021 und 2022 belaufen sich auf 17 bzw. 20 Vorfälle.

Präventionsmaßnahmen und Forderungen

Laut Fedpol finden die Angriffe vermehrt im Nordwesten der Schweiz statt. Die Behörde arbeitet eng mit den Schweizer Banken zusammen, um präventive Maßnahmen voranzutreiben. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl hat im Dezember die Hersteller und Betreiber von Bankautomaten aufgefordert, Sicherheitsvorrichtungen wie Einfärbe- und Klebesysteme in ihre Automaten zu integrieren. Sollten diese Maßnahmen nicht freiwillig umgesetzt werden, fordert der Innenminister die Einführung entsprechender Gesetze, wie er im Handelsblatt betonte.

Reaktion der Banken

Die Leiterin des Vorstandsstabs der Sparkasse Hochrhein, Ramona Gisinger, äußerte sich nicht direkt zu einem möglichen Gesetz, betonte jedoch, dass unabhängig von solchen Vorgaben bereits seit langem Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Geldautomaten zu gewährleisten. Aus Sicherheitsgründen konnte sie keine detaillierten Informationen zu den spezifischen Sicherungsmaßnahmen geben. Auch Rinaldo Tibolla, Pressesprecher der Schweizerischen Post, durfte aus Sicherheitsgründen keine Angaben zu den Sicherheitsmaßnahmen an den Bankautomaten der Postfinance in Dottikon machen.

(mm)