Der jährliche Bildungsmonitor kommt zu dem Ergebnis, dass Schüler im Südwesten schwerer durch die Krise gekommen sind als anderswo
Mehr als die Hälfte der Schüler in Baden-Württemberg weist momentan gravierende Lernrückstände auf und auch im bundesweiten Vergleich rückt der Südwesten in Sachen Bildung weiter nach hinten. Davor warnt der aktuelle Bildungsmonitor der arbeitgebernahen Initiative "Neue Soziale Marktwirtschaft" am Mittwoch (18.08.2021). Darin ist das Land von Platz Fünf im Vorjahr auf Platz Sechs gerutscht.
Auffällig ist demnach unter anderem, dass die Zahl der Studienanfänger während der Pandemie hier noch stärker gesunken ist als in anderen Bundesländern. Den größten Verbesserungsbedarf sehen die Bildungsexperten vor allen Dingen im Vereich der Förderung von Kindern.
In keinem anderen Land gibt es so wenige Kinder zwischen drei und sechs Jahren in Ganztagesbetreuung. Nur jedes Vierte hat hier so einen Platz, im Bundesschnitt wäre es jedes Zweite. Nachholbedarf gibt es außerdem an den Berufsschulen, wenn es um Fremdsprachenunterricht geht.
Studie sieht aber auch klare Stärken in Baden-Württemberg
Auf der anderen Seite steht die extrem hohe Erfolgsquote an Absolventen bei der dualen Ausbildung in Baden-Württemberg. Umgekehrt ist der Anteil der Abbrecher dabei der niedrigste in ganz Deutschland. Und beim Studium wird immerhin gelobt, dass das Durchschnittsalter nach dem ersten Hochschulabschluss mit 25,1 Jahren durchschnittlich so niedrig liegt wie in keine manderen Bundesland.
Auf den Top-Plätzen beim jährlichen Bildungsmonitor sind 2021 Sachsen, Bayern und Hamburg gelandet. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bremen. Bei der Studie wird die Bildungsqualität in den einzelnen Bundesländern anhand von 93 unterschiedlichen Kriterien aus zwölf Bereichen bewertet. Dabei fließen auch die Daten von anderen Bildungsstudien als Grundlage mit ein.
dpa / (fw)