Bergwacht warnt nach Unglücken in der Schweiz und in Südtirol
Auch im Schwarzwald darf die Gefahr von Lawinen nicht unterschätzt werden. Das betont Bergwacht-Lawinenexperte Julian Probst vor dem Hintergrund der jüngsten Lawinenabgänge in der Schweiz und in Österreich. An extremen Steilhängen bestünde die Gefahr auch in den hiesigen Gefilden, wie dem Feldberg. Wintersportlern rät er, die markierten Wege und Pisten nicht zu verlassen.
Windabgewandte, steile Hänge bergen Gefahr
Problematisch könne etwa eine Wetterlage wie in den letzten Tagen werden, bei der Schnee durch starken Wind verfrachtet werde, erklärt Probst. In windabgewandten Lagen Es könnten Wächten und Triebschneepakete entstehen, die als Schneebrett abgehen können. Hintergrund der Warnungen sind zwei Unglücke in den vergangenen Tagen. In den Schweizer Alpen hatte eine Lawine an den Weihnachtsfeiertagen sechs Skiläufer verschüttet. Sie konnten gerettet werden oder sich selbst befreien. Am 28. Dezember wurde ein Mann aus Baden-Württemberg in der Schweiz von einer Lawine mitgerissen und verschüttet. Er wurde geborgen, starb aber im Krankenhaus an seinen Verletzungen. In Südtirol starben am gleichen Tag eine Frau und zwei Kinder nach einem Lawinenabgang. Am heutigen Sonntag (29. Dezember) starb ein Mann, der in den Dolomiten in eine Lawine griet.
Schneeberichte aus dem Jura als Anhaltspunkt
Offizielle Lawinenwarnung gibt es im Schwarzwald nicht - zu selten kommen sie dort vor, wo Menschen Wintersport betreiben. Um sich zu informieren können sich Skiwanderer beispielsweise an die Schneeberichte aus dem Schweizer Jura halten, wo ähnliche Bedingungen herrschen, so Probst.
Echte Gefahr bestehe indes nur bei vereinzelten Hängen oberhalb von 1000 Metern und bei Schneeschuhtouren, die Kessel durchqueren, weiß der Bergwacht-Experte. Da es im Schwarzwald keine offiziellen Lawinenwarnungen gebe, könnten sich Skiwanderer in etwa an die täglichen Berichte aus dem Schweizer Jura halten. Zwar seien Pisten und Loipen im Schwarzwald prinzipiell sicher, wer sich abseits von diesen bewege, solle aber das Wetter gut beobachten und ein Grundkenntnisse in Lawinenkunde haben.
Erst im Dezember wurde ein Mann am Feldberg verschüttet
Zu Lawinenunglücken am Feldberg ist es in der Vergangenheit schon mehrfach gekommen. Am Feldberg wurde erst Mitte Dezember ein Mann abseits der Skigebiete verschüttet, konnte aber von der Bergwacht gerettet werden. 2015 starben zwei Skitourengeher am höchsten Mittelgebirgsgipfel Deutschlands.
(br/dpa)