Als die Drogenhunde des Zolls Mitte September während der Überprüfung einer Lagerhalle in der argentinischen Hafenstadt Rosario bei einer Ladung von Reissäcken anschlugen erlebten die Beamten eine Überraschung. Denn in den Getreidekörnern befanden sich rund 30 Kilogramm Kokain. Buchstäblich absorbiert und damit auf eine Art versteckt, die den Fahndern noch nicht untergekommen war.
Dazu war der Reis in, mit der Droge versetzen Wasser, getränkt worden und hatte sich damit vollgesogen. Es ist eine neue Methode bestätigt der Chef der zuständigen Zollabteilung. Erstmalig wurde ein derartiger Grad an Technologie zum Verbergen einer solchen Droge in Reiskörnern verwendet. Dem Chef-Fahnder zufolge hätte die Reis-Drogenmischung am Zielort wahrscheinlich einfach fein vermahlen und als Kokain verkauft werden sollen. Im Rahmen der sogenannten Operation „weißer Reis“ wurden inzwischen mehrere Verdächtige verhaftet. Darunter Argentinier und Kolumbianer.
Die illegale Fracht sollte per Schiff via Afrika nach Europa gebracht werden. Ein den Ermittlern bekanntes Schema. Und so verweist der aktuelle Fund auf die maßgebliche Rolle Argentiniens als Umschlagplatz für in Nachbarstaaten wie Bolivien, Peru und Kolumbien produziertes Kokain auf dem Weg zu den lukrativen europäischen Märkten.
Der Chef der zuständigen Zollbehörde: "Wir können offensichtlich nicht von einer rein argentinischen oder kolumbianischen Gruppe sprechen. Wie haben es mit einer internationalen kriminellen Organisation zu tun. Eine Tatsache die weitere Ermittlungen verlangt."
Internationale Fahnder bezeichnen Rosario inzwischen als das Tijuana Argentiniens In Anspielung auf die Gemeinsamkeiten mit der mexikanischen Grenzstadt aus der Kokain in die USA gelangt. Zu diesen unangenehmen Parallelen gehört auch die von Konkurrenz geprägten Präsenz der Drogenbanden und deren Kriminalität. Die Zahl der daraus resultierenden Todesfälle ist im vergangenen Jahr in der Hafenstadt derartig angestiegen, dass zur Wahrung der Sicherheit Bundeseinheiten nach Rosario geschickt wurden.