Abschwung der Wirtschaft in Südbaden

Die IHK Südlicher Oberrhein sieht starken Rückgang der Geschäftslage

Nach der langen Phase der Hochkonjunktur am Oberrhein, zeichnet sich eine Bremswirkung der Wirtschaft ab. Der Index der Geschäftslage liegt zum ersten Mal seit 2013 wieder im negativen Bereich. Gründe sind vor allem die stotternde weltwirtschaftliche Entwicklung, wie der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der Brexit. Aber auch Themen wie Fachkräftemangel und undurchsichtige Wirtschafts- und Klimapolitik.

Die aktuelle Geschäftslage und die zukünftigen Geschäftserwartungen, die im IHK-Konjunkturklimaindex kombiniert abgebildet sind, sind deutlich gesunken. Um dem Abschwung entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Maßnahmen für die Unternehmen, sagt Industrie- und Handelskammer-Präsident Steffen Auer:

Besonders betroffen sind die Industrie und Dienstleister. Hier verliert der Index der Geschäftslage deutlich Punkte. Während sich die Stimmung bei den unternehmensnahen Dienstleistungsbranchen verschlechtert, sind die Handelsunternehmen auf einem Hoch. Besonders der Einzelhandel profitiert davon, dass in Südbaden Vollbeschäftigung herrscht. Die Menschen haben Geld das sie ausgeben wollen. Das Hotel- und Gastgewerbe am südlichen Oberrhein steht ebenfalls gut da. Bei ihnen gewinnt der Index der Geschäftslage sogar um 13 Punkte dazu.
In der Baubranche gibt es momentan ein Allzeitboom, die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Ob auch diese Branchen in den nächsten Jahren von der rückläufigen Konjunktur getroffen werden ist laut IHK noch nicht absehbar.

Der allgemeine Abschwung der Wirtschaft in Südbaden wird sich nicht so drastisch auswirken, wie die Finanzkrise 2009, aber sie sich wird länger auf die Unternehmen auswirken, so IHK Präsident Steffen Auer. Um den Unsicherheiten in den Branchen entgegenzuwirken fordert die IHK von der Politik nun Rahmenbedingungen für die Zukunft.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt wird es wahrscheinlich vorerst keine geben. Trotz einer gestiegenen Arbeitslosenquote um 0,9% herrscht Vollbeschäftigung in Südbaden.

(dk)