Ein Toter, elf Verletzte und 47 Bewohner, die fast alles verloren haben
Bei einem Großbrand in der elsässischen Gemeinde Schiltigheim bei Straßburg ist am frühen Dienstagmorgen (03.09.2019) ein Kind ums Leben gekommen. Die Feuerwehr hatte den 11-jährigen Jungen nur noch tot aus dem brennenden Wohnhaus bergen können.
Elf weitere Bewohner kamen mit diversen Verletzungen ins Krankenhaus, zwei von ihnen waren sogar aus Furcht vor den Flammen und dem giftigen Rauch aus dem Fenster gesprungen.
Zwei Tatverdächtige festgenommen - Ermittler schließen Brandstiftung nicht aus
Was den verheerenden Brand ausgelöst hat, können die französischen Ermittler zur Stunde noch nicht genau sagen. Neben einer möglichen technischen Ursache schließen sie dabei mutmaßliche Brandstiftung nicht aus.
Noch in den frühen Morgenstunden haben sie in der Nähe des Einsatzortes zwei Verdächtige festgenommen. Sie wurden befragt, einer von ihnen wurde aber unter richterlicher Aufsicht wieder freigelassen, berichten regionale französische Medien. Die Rede ist von belastenden Videoaufnahmen, die einen Zusammenhang zwischen den Verdächtigen und dem Ausbruch des Feuers nahelegen könnten.
Viele Menschen mit Migrationshintergrund unter den Bewohnern
47 Bewohner des Gebäudes müssen vorerst in einer Notunterkunft im Rathaus unterkommen. Bei einigen von ihnen handelt es sich um Migranten aus Zentralafrika, berichtet die Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace." Dazu zählt demnach auch die Familie des verstorbenen Jungen.
Die Ermittler prüfen voraussichtlich auch einen möglichen rassistischen Hintergrund, falls sich herausstellen sollte, dass das Feuer tatsächlich absichtlich gelegt wurde. Erst vor wenigen Wochen hatte es in einer angrenzenden Straße in Schiltigheim schon einmal gebrannt.
(fw)