So sollten sich Frauchen oder Herrchen am besten Verhalten, um Ihrem Vierbeiner die Angst zu nehmen
Nach der tagelangen Hitze seit Anfang Juni ist am Sonntagabend (20.06.2021) eine größere Gewitterzelle über Südbaden gezogen und hat in vielen Landkreisen für Sturmböen, Starkregen und sogar Hagel gesorgt. Für wen Blitz und Donner aber richtig viel Stress bedeuten, das sind unsere Haustiere.
Manche reagieren darauf kaum. Viele andere ziehen sich dann aber zurück, werden ungewöhnlich anhänglich oder drehen auch mal vollkommen durch - so wie das Frauchen und Herrchen ansonsten nur vom Feuerwerk an Silvester kennen. Da in den nächsten Tagen noch weitere Sommergewitter in der Region anstehen, haben wir mit Haustier-Expertin Jana Hoger von der Tierschutzorganisation PETA gesprochen. Wir haben sie um Tipps gebeten, wie wir es unseren geliebten Vierbeinern etwas leichter machen können, wenn es das nächste Mal gewittert.
So normal wie nur möglich verhalten und Ruhe ausstrahlen ist der wichtigste Schritt
In der freien Natur würden sich Hunde oder Katzen normalerweise zurückziehen und beispielsweise im Wald Schutz suchen, sagt sie. In den menschlichen vier Wänden kann das manchmal schwierig sein, sodass sich die Tiere durch ihren Fluchtinstinkt dort teils richtige Verstecke suchen, etwa die Katze im Kleiderschrank oder der Hund unter der Bettdecke.
Wichtig sei es dabei, als Mensch Ruhe auszustrahlen und aktiv solche Rückzugsorte zu ermöglichen, aber gleichzeitig die Haustiere mit ihrer Panik nicht allein zu lassen, rät Hoger.
Was genau die beste Lösung ist, hängt dabei vom genauen Tier und seinem Charakter ab. Falls der Hund noch auf Ansprache reagiert, kann es hilfreich sein, für etwas Ablenkung zu sorgen.
Ablenkung kann helfen, verunsichert manche Haustiere aber auch zusätzlich
Etwas ruhige Musik, den Fernseher an oder die Jalousien runtermachen hilft als entspannende Atmosphäre nicht nur dem Menschen, sondern auch dem Haustier. Ein paar Spiel- oder Streicheleinheiten bringen das Tier auf andere Gedanken, falls es das zulässt. Und auch Kauen empfinden viele Vierbeiner als etwas sehr Entspannendes in so einer Situation.
Als Hilfsmittel gibt es für Hunde und Katzen beispielsweise auch so genannte "Thundershirts" auf dem Markt. Dabei handelt es sich um eng anliegende Bodys und Westen, die beim Tragen ein konstantes, leichtes Druckgefühl ausüben und wie eine kleine Massage wirken sollen. Beim Kauf kommt es aber auf die passgenaue Größe an, wenn das Thundershirt falsch sitzt, kann es sogar eher noch für mehr Irritationen sorgen.
Falls sich das Tier gar nicht mehr beruhigen lässt, können die Besitzer notfalls auch über den Einsatz pflanzlicher Tier-Beruhigungsmittel oder spezieller Ergänzungsfuttermittel nachdenken, beruhigt Expertin Hoger. Das sollte allerdings immer nur die letzte Maßnahme sein und vorher unbedingt mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
(fw)