Sei es bei schweren Unglücken, traurigen Nachrichten vom Tod des Lieblingsstars oder einfach den schlechten Gesangskünsten der Social-Media-Freunde: Wegen der hohen Nachfrage durch die User reagiert jetzt Facebook und will zusätzlich zu seinem "Gefällt mir"-Button auch eine "Gefällt mir nicht"-Funktion in sein Netzwerk einbauen.
Bislang hatten die über eine Milliarde Nutzer weltweit nur drei Optionen, um auf einen Beitrag auf Facebook zu reagieren: Kommentieren, teilen oder liken. Doch gerade der Daumen nach oben wurde bei tragischen Ereignissen oft falsch verstanden und hatte für Irritationen gesorgt: Gefällt dem User jetzt tatsächlich die negative Meldung oder nur, dass darüber geschrieben wird?
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich deshalb jetzt nach langem Zögern für den "Dislike"-Knopf entschieden. "Nicht jeder Moment ist ein guter Moment", sagte er bei einer Fragerunde in seiner Firmenzentrale und spielte dabei im Anschluss unter anderem auf die aktuelle Flüchtlingskrise in Europa an. Bislang hatte sich das Unternehmen jahrelang geweigert, die Funktion umzusetzen: Wenn nicht nur schlimme Ereignisse mit "Gefällt mir nicht" bewertet werden, sondern auch alltägliche Inhalte, könnte das die User entmutigen, überhaupt etwas in dem sozialen Netzwerk zu posten, so die Befürchtung.
Tatsächlich sei die Gefahr groß, dass die neue Funktion falscherweise dazu genutzt werden könnte, um andere Menschen über Facebook zu mobben oder den Ruf und die Glaubwürdigkeit von Unternehmen im sozialen Netzwerk zu ruinieren. Zuckerberg reagiert darauf zögerlich: "Die Seite soll keine Plattform werden, auf der Menschen andere positivo der negativ bewerten können". In welchen Situationen der neue umstrittene Gefällt-mir-Nicht-Button auf Facebook überhaupt gedrückt werden kann, ist noch völlig unklar.