Rollmops, Kopfschmerzen, Saure Gurke, Cornichons, Kater, Frühstück, Alkohol, Wodka, © Pixabay (Symbolbild)

Diese Tipps helfen wirklich gegen den Kater nach der Silvesterfeier

Vom Konterbier bis zum Katerfrühstück gehen wir hier den gängigsten Methoden auf den Grund

Silvester ist vorüber, das neue Jahr ist angebrochen. Doch vielleicht haben Sie dabei auch mit ein, zwei Gläsern Sekt zu viel angestoßen. Die Folge: Jede Bewegung schmerzt im Kopf und Ihr Magen ist so flau, dass Sie sich am liebsten auf der Toilette einquartieren würden. Am nächsten Morgen leiden gerade zum Jahreswechsel besonders viele Menschen immer wieder an einem ausgewachsenen Kater.

Die beste Methode, um den zu vermeiden, ist nach wie vor weniger oderam besten gar keinen Alkohol zu trinken. Denn streng genommen handelt es sich bei jedem Kater um eine leichte Form von Alkoholvergiftung, die zu nachhaltigen gesundheitlichen Schäden führen kann - besonders dann, wenn regelmäßig oder in großen Mengen getrunken wird.

Falls Sie doch zu einem besonderen Anlass anstoßen möchten, dann lieber nur in Maßen und besser nicht mit Hochprozentigem. Und auch die richtige Vorbereitung wie ein ausgiebiges und fetthaltiges Essen vor dem Trinken dabei helfen, dass der Körper am Ende besser damit zurechtkommt. Was aber, wenn es für solche gut gemeinten Ratschläge bereits zu spät ist?

Anlässlich des Silvesterfests gehen wir von baden.fm den gängigsten Tipps und Tricks gegen den Kater nach und erklären Ihnen, was wirklich dran ist. Entgegen der weit verbreiteten Meinung hat der Begriff Kater übrigens nichts mit männlichen Katzen oder dem gefühlten Katzenjammer zu tun, sondern stammt vom Begriff "Katarrh" ab, mit dem früher Entzündungen von Schleimhäuten und andere erkältungsähnliche Krankheitssymptome beschrieben wurden.

Schmerzmittel sollten nur für den Notfall sein

Wenn der Schädel brummt und nach zu viel Alkoholgenuss alles wehtut, ist die Verlockung natürlich groß, zur Schmerztablette zu greifen, um so schnell und unkompliziert wie möglich wieder auf die Beine zu kommen. Tatsächlich raten Apotheker aber wenn es nur irgendwie geht von der Einnahme solcher Schmerzmittel gegen den Kater ab.

Denn nicht nur der Alkohol, sondern auch deren Wirkstoffe müssen in der Leber abgebaut werden. Dadurch verlangsamt sich auf der einen Seite die natürliche Entgiftung. Auf der anderen Seite können zusätzliche giftige Zwischenprodukte entstehen, wenn bestimmte Schmerzmittel zeitgleich mit dem Alkohol im Körper landen.

Das gilt besonders für Paracetamol. Ärzte raten daher eher zu Aspirin oder Ibuprofen, wobei diese wiederum schnell den ohnehin schon angeschlagenen Magen angreifen können. Sicherheitshalber sollten Sie immer in der Packungsbeilage nachschauen, bevor Sie den Kater mit Schmerzmitteln bekämpfen - oder sich im Zweifel an Ihren Arzt oder Apotheker wenden.

Brausetabletten taugen eher zur Vorbeugung

Weil Alkohol den Körper entwässert und dazu führt, dass Sie öfters auf Toilette müssen, kann das schnell zu Flüssigkeitsverlust führen. Vor allen Dingen fehlt es dadurch aber auch schnell an wichtigen Mineralstoffen. Besonders der Mangel an Magnesium gilt als einer der Hauptauslöser für Kopfschmerzen, Zittrigkeit und Übelkeit nach dem Trinken von Alkohol. Wer zu wenig Magnesium im Blut hat, kann außerdem Kalium schlechter aufnehmen.

Über die Nahrung können Sie als gesunder Erwachsener davon üblicherweise bis zu 350 oder 400 Milligramm aufnehmen. Darüber hinaus bieten Apotheken, Reformhäuser und Drogieren Magnesium auch in Form von wasserlöslichen Brausetabletten an.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme nach einer durchzechten Nacht sind die zwar nur bedingt zu empfehlen, weil der Körper auf die schnelle gar nicht so viel von dem Mineralstoff aufnehmen kann. Doch wer weiß, dass er an Silvester ausnahmsweise etwas tiefer ins Glas schauen wird, kann schon ein paar Tage vorher solche Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen und einem Magnesiummangel damit zumindest ein Stück weit vorbeugen.

Als gesundheitlich unproblematische Höchstmenge gelten hier für Gesunde 800 Milligram pro Tag, bei einer Überdosierung drohen unter anderem Magen-Darm-Beschwerden. Ärztlichen Rat sollte vorher unbedingt einholen, wer unter Nierenproblemen leidet. Die können durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten nämlich deutlich schlimmer werden.

Rollmops nicht so effektiv wie anderes Katerfrühstück

Die bessere Art, den Mineralstoffspeicher wieder aufzufüllen und die Verdauung wieder in Gang zu bringen, dürfte das klassische Katerfrühstück darstellen. Doch was gehört da eigentlich dazu? Es muss nicht automatisch der Rollmops und die saure Gurke sein. Achten Sie besonders gut darauf, wie sich Ihr Magen anfühlt und was er tatsächlich schon wieder an Nahrung verkraftet.

Wer unter starker Übelkeit leidet, kann auch erst einmal bei stillem Mineralwasser, Säften und Tees bleiben. Wenn stattdessen eher der Kopf oder der Kreislauf Probleme macht, raten Ernährungsexperten zu einem möglichst ausgiebigen und abwechslungsreichen Frühstück. Dazu kann salziges Laugengebäck ebenso gehören wie ein Müsli mit frischen Früchten, Honig und Joghurt - oder aber ein warmer Teller Hühnerbrühe. Nur zu schwer und fettig sollte es am Ende besser nicht sein.

Als besonderer Katertipp ließ sich durch die Stiftung Warentest unter anderem die Wirkung von einer Tasse Espresso mit einem Spritzer Zitronensaft belegen. Koffein und Zitronensäure wirken in Kombination und in kleinen Mengen am nächsten Morgen nach Alkoholkonsum besonders belebend.

Mineralwasser und Kräutertees sind ein absolutes Muss

Da Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel einer der Hauptauslöser für die Katerbeschwerden nach zu viel Alkohol ist, stellt Mineralwasser eine gute Möglichkeit dar, die Speicher wieder aufzufüllen. Nur die Kohlensäure verträgt mit flauem Magen nicht jeder gleich gut. Besser ist in solchen Fällen ein stilles Wasser oder Alternativ dazu auch Kräutertees und milde Fruchtsäfte.

Besonders wichtig ist viel Wasser trinken aber nicht nach, sondern vor und während dem eigentlichen Alkoholkonsum. Als Faustregel gilt ein Glas Wasser zwischen jedem Glas Alkohol. So verhindern Sie nicht nur den Flüssigkeitsverlust, sondern legen am Abend auch immer wieder eine alkoholfreie Pause ein. Vor dem Schlafengehen empfiehlt es sich, zusätzlich noch einmal mindestens einen halben Liter Mineralwasser als Vorrat für den Körper für die Nacht zu trinken.

Konterbier kann nicht empfohlen werden

Die urbane Legende vom Konterbier, das als kleine Menge Alkohol dabei helfen soll, schneller wieder auf die Beine zu kommen, hält sich nach wie vor hartnäckig. Und tatsächlich verbirgt aus medizinischer Sicht zumindest ein winziger Funken Wahrheit dahinter:

Vereinfacht gesagt konkurriert der frisch zugeführte Alkohol im Körper mit dem, der sich bereits im Abbau befindet. Durch die wieder einsetzende Rauschwirkung kann das bei manchen für kurze Zeit die Symptome leicht lindern. Unterm Strich überwiegen aber ganz klar die Nachteile:

Der sowieso schon belastete Körper hat nach dem Konterbier noch mehr zu tun. Das Problem wird nicht gelöst, sondern nur verschoben und dabei noch verschlimmert. Mediziner raten daher klar von der Methode ab.

Bewegung und frische Luft sind meist die beste Medizin

Auch wenn es sich mit einem schmerzenden Schädel und Übelkeit für manche wie Folter anhören mag: Sich aufzuraffen und nach draußen an die frische Luft für einen Spaziergang zu gehen, macht in vielen Fällen nach schon wenigen Minuten aus dem ausgeprägten Kater ein handzahmes Kätzchen.

Die Bewegung sorgt dafür, dass das Herz mehr Blut durch den Körper pumpt, die Gefäße weiten sich und werden besser mit Sauerstoff versorgt. Das beschleunigt die Regeneration. An heißen Tagen sollten Sie dabei aber besser die Sonne meiden, umgekehrt kann die kühle Luft an Wintertagen gerade bei Kopfschmerzen wahre Wunder bewirken.

Bewegung ist gut, nur übertreiben sollte Sie es damit nach einer durchzechten Nacht lieber nicht. Gönnen Sie ihrem Körper ruhig eine Pause und auch wer sich danach gar nicht großartig bewegen mag, kann auch im Schlaf die nötige Erholung finden.

(fw)

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema und dient dabei ausschließlich zu Informationszwecken. Die Inhalte dieser Seite stellen in keiner Weise eine Therapieempfehlung oder einen Ersatz für einen individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker dar. Bei Fragen rund um Ihre Gesundheit wenden Sie sich bitte immer an Ihren behandelnden Arzt oder Therapeuten.